Artikel Zecken

Nauplia Apotheke München Flaschen Header

Zecken

Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter blutsaugender Parasit, der sich vom Blut seiner Wirte ernährt und hat als Überträger von Krankheiten auf Mensch und Tier zweifelhafte Berühmtheit erlangt.

Sticht sie zu, können diese Krankheitserreger in den Körper des Blutwirts gelangen. Darüber hinaus ist die Zecke auch ein hoch spezialisiertes Tier, das sich durch Körperbau und Verhalten hervorragend an seine Umwelt angepasst ist.

Ihre Opfer erkennt die Zecken am Geruch, der Körperwärme und am ausgeatmeten Kohlendioxid. Um ihre Opfer besser erreichen zu können, klettert die Zecke auf Gräser und Büsche. Eine erwachsene Zecke kann dabei bis zu 1,50 Meter hoch klettern. Meistens ist sie aber in Knie- bis Hüfthöhe zu finden. Die Zecke klettert nicht – entgegen der weit verbreiteten Annahme – auf Bäume und lässt sich von dort auf das Opfer fallen. Hat die Zecke ihre Jagdposition eingenommen, streckt sie oft ihre Vorderbeine in die Höhe, um mit ihrem Hallerschen Organ alle Duftstoffe in ihrer Umgebung besser wahrzunehmen.

Streift der Wirt die Zecke, greift sie sich blitzschnell mit den starken Krallen an ihren Vorderbeinen die Haut, das Fell oder die Kleidung und hält sich fest. Dafür reicht eine Berührung von wenigen Sekundenbruchteilen aus. Nachdem die Zecke sich vom Grashalm oder Busch abstreifen ließ, sucht sie auf ihrem potentiellen Wirt eine dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stelle zum Blutsaugen. Den Menschen sticht die Zecke daher besonders gerne in die Kniekehlen, zwischen den Beinen, unter den Armen und im Nacken sowie am Haaransatz. Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen reißt sie die Haut des Wirtes auf und gräbt mit ihrem „Stechrüssel“ eine Grube in das Gewebe, die mit Blut volläuft. Das Blut saugt sie immer wieder ab. Deshalb spricht man von einem Zeckenstich und nicht von einem Biss. Die Zecke sondert bereits während des Stechens mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab, das die Einstichstelle betäubt. Deshalb spürt man Zeckenstiche nicht, auch wenn der Stechapparat der Zecke wesentlich größer und gröber ist, als beispielweise der Stechrüssel einer Stechmücke. Der Speichel der Zecke enthält außerdem bestimmte Stoffe, die dafür sorgen, dass das Blut nicht gerinnt und verhindern, dass sich die Einstichstelle entzündet.

Um das Blut verdauen zu können, filtert die Zecke die für sie nahrhaften festen Bestandteile des Blutes heraus. Überschüssige Flüssigkeit gibt sie wieder über ihren Stechapparat an den Wirt zurück. Da sich dieser Vorgang wiederholt, können hierbei Erreger übertragen werden, die sich im Darm der Zecke befinden.

ZECKEN BEHERBERGEN DIE VERSCHIEDENSTEN ERREGER UND ÜBERTRAGEN DIESE DURCH STICHE
DIE BEKANNTESTEN KRANKHEITEN SIND:

1. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit, die bei Patienten zu einer Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung führen und tödlich enden kann.

2. Die Borreliose ist eine durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöste Infektionskrankheit. Die Bakterien können bei Infizierten jedes Organ, das Nervensystem und die Gelenke sowie das Gewebe befallen.

Im Sommer verbringen Kinder gerne ihre Freizeit draußen. Besonders spannend sind Spiele, bei denen man durch den Wald streift, sich hinter Büschen versteckt oder ein Baumhaus im Garten baut. Für Kinder gelten daher die oben genannten Schutzmaßnahmen in besonderem Maße. Falls Sie in einem FSME-Risikogebiet leben, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt über eine notwendige FSME-Impfung sprechen.

WIE KANN ICH MICH SCHÜTZEN?

Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Aber man kann dennoch einiges tun:

  • Vermeiden Sie den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz.
  • Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen.
  • Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine – denn Zecken sitzen hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern.
  • Helle Kleidung ist günstiger als dunkle. Zecken kann man gut darauf erkennen und noch vor einem Stich entfernen.
  • Verwenden Sie insektenabweisende Mittel. Diese helfen zumindest eine Weile. Aber auch sie stellen keinesfalls einen sicheren Schutz vor Zecken dar.
  • Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten haben. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle für das Blutsaugen zu finden. Sie bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollten Sie an den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Schritt gründlich nach Zecken suchen.